LANDSCHAFTSSTRATEGIE
LANDSCHAFTSSTRATEGIE
LANDSCHAFTSSTRATEGIE
WARUM BRAUCHEN WIR FÜR LANDSCHAFT EINE STRATEGIE?
Landschaft ist eigenwillig. Sie unterliegt natürlichen Dynamiken (Wachstum und Zerfall) und gesellschaftlichen Einflüssen (Gebrauch). Dabei erfüllt sie wertvolle ökosystemare, soziale, kulturelle und infrastrukturelle Aufgaben für uns. Landschaft ist extrem vernetzt und bedarf langer Entwicklungszeiträume. Das macht sie kompliziert für den Planungsprozess.
Wenn Landschaft so vielfältige Aufgaben hat, kann sie nur mit einem strategischen Zielsystem geplant werden. Und die Frage ist: Was ist die passende Strategie? Im Kern geht es darum, Landschaft so zu gestalten, dass sie ausreichend robust ist, um Struktur und Identität zu geben, und nachgiebig genug, um sich den über die Zeit wandelnden Anforderungen und Ökologien anpassen zu können.
WIE KÖNNEN WIR LANDSCHAFT NEU DENKEN?
Der Umgang mit Landschaft erfordert Wissen und Können aus unterschiedlichen Bereichen. Das Reflektieren des eigenen Tuns gehört dazu. Meine Dissertation liefert dazu einen Beitrag. Am Beispiel des Entwurfsprozesses Riemer Park in München thematisiere ich das kommunikative Handeln der Akteure, wenn sie Landschaft in Stadtraum und Gesellschaft übertragen.
Was bedeutet es, ein Stück Landschaft mit einem bestimmten Ausdruck zu versehen? Welche Wirkung hat die Gestalt von Landschaft auf das gesellschaftliche Miteinander? Wie muss ein Aushandlungsprozess aufgestellt sein, damit es zur Passung von gestalterischen und gesellschaftlichen Absichten und Wünschen kommt?
UNABDINGBAR: KOMMUNIKATIVES HANDELN
Die Aushandlung eines Entwurfs von dessen Erzeugung bis zur Umsetzung beruht auf kommunikativen Handlungen. Politiker, Verwalter, Wissenschaftler, Entwerfer, Hersteller und Gebraucher wie auch die durch Medienvertreter repräsentierte Öffentlichkeit verständigen sich über den Entwurf für eine öffentliche Landschaft vom übergeordneten Zusammenhang bis ins Detail.
Dazu wird der Entwurf visualisiert (Bild, Plan, Modell), verbalisiert (Text, Stückliste) und vergegenständlicht (gebautes Objekt), das heißt, er wird in verschiedene Sprachen übersetzt (Wort-, Bild-, Artefaktsprache). Die räumliche und gestalterische Qualifizierung komplexer Gebilde, wie es öffentliche Landschaften sind, beruht demnach auf zahlreichen und von großer Vielfalt geprägten Vorgängen des Übersetzens. Damit die Inhalte und Zusammenhänge beim Übersetzen nicht auseinander driften, bedarf es strukturierter und robuster Übersetzungsprozesse, diese selbst – nicht allein der landschaftsarchitektonische Entwurf – sind Gegenstand konzeptionellen Handelns.
LANDSCHAFTLICHE ZEIT
Besonderes Merkmal von Grünanlagen ist, dass sie in der Regel nicht mit dem Bau fertig sind, sondern sich erst im Laufe der Zeit durch natürliches Wachstum und gezielte Pflege entwickeln und ihre volle Funktionsfähigkeit erlangen.
Auch mit der Verwirklichung des gesellschaftlichen Vorhabens Riemer Park sind mehrere Jahrzehnte verbunden. Aushandlungsstrategien wie ‚Koproduktion‘ und ‚Relationales Entwerfen‘ tragen zur Stabilisierung landschaftsorientierter Qualifizierungsprozesse bei.
Mehr zu meiner wissenschaftlichen Arbeit hier.
VORTRÄGE
Seminar im Rahmen des Forschungslabors Entwerfen von Landschaft larep (laboratoire de recherche en projet de paysage), Ècole nationale supérieure de paysage de Versailles-Marseille (ENSP).
Der Vortrag wurde auf französisch gehalten. Titel übersetzt: Entwurf und Übersetzungsstrategie: Beispiel Riemer Park (München)
HEILBRONN 27.09.2017
Die Stadt aus der Landschaft entwickeln – Landschaftsstrategien im Kontext komplexer städtischer Prozesse
Kongress Urbane Qualitäten – Herausforderungen der Innenentwicklung, Bildungscampus Heilbronn
LONDON 11.09.2017
How Does Design Get To Landscape? Translation Strategies to Qualify Large Public Landscapes
ECLAS Conference 2017, University of Greenwich, Old Royal Naval College London
KARLSRUHE 25.05.2016
Wie kommt der Entwurf zur Landschaft? Übersetzungsstrategien zur Qualifizierung großer öffentlicher Landschaften
Öffentlicher Promotionsvortrag, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
KARLSRUHE 14.11.2015
Riemer Park München – Vom Flugfeld zum Gartenkunstwerk
Vortragsreihe Entwerfen von Stadt und Landschaft, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
VERÖFFENTLICHUNGEN
RUR 2022
Deppisch, S.; Heitmann, A.; Savaşçı, G.; Lezuo, D.
Ökosystemleistungen in Instrumenten der Stadt- und Regionalplanung
In: Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning (2022) 80/1: 58–79. Mehr lesen Sie hier.
LANDMETAMORPHOSIS 2020
Lezuo, D.; Marzelli, S.; Savaşçı, G.; Neumann, C.
Der Ökosystemleistungsansatz als Vermittler in Planungsprozessen?
Zum Status quo in der Stadtumlandentwicklung
In: Deppisch, S. (Hrsg.): Schriftenreihe Landmetamorphosis, Band Nr. 4, HCU HafenCity Universität Hamburg, Hamburg 2020. Download hier.
STADT + GRÜN 2018
Der Entwurfsprozess Riemer Park in München – Strategien zur Qualifizierung von Landschaft in der Stadt
In: Stadt+Grün, Das Gartenamt 1 | 2018, Berlin-Hannover 2018
BERICHTE. GEOGRAPHIE UND LANDESKUNDE 2018
Waitz, C.; Quint, A.; Trenks, H.; Parodi, O.; Jäkel, A.; Lezuo, D.; Wäsche, H.:
Das Reallabor als Motor für Quartiersentwicklung – Erfahrungen aus dem Karlsruher Experimentierraum
In: Basten, L.; Zepp, H. (Hrsg.): Reallabore als Forschungsformat nachhaltiger Stadtentwicklung, Berichte. Geographie und Landeskunde 91. Band, Heft 1 | 2017, Deutsche Akademie für Landeskunde e. V., Leipzig 2017. Download hier.
KIT SCIENTIFIC PUBLISHING 2017
Wie kommt der Entwurf zur Landschaft? Übersetzungsstrategien zur Qualifizierung großer öffentlicher Landschaften – Beispiel Riemer Park München
Dissertation, Erschienen bei KIT Scientific Publishing, Karlsruhe 2017. Download hier.
REGIONALE 2010
Impuls – Zukunft Rhein: Naturraum oder urbane Wasserlandschaft
Aus: Regionale 2010 Agentur (Hrsg.): Dokumentation :zukunft rhein, Internationale Rheinkonferenz 2010, Köln 2011